Köln Braunsfeld: Ein interessanter Stadtteil zwischen Idylle und Gewerbe

Köln Braunsfeld ist mit weniger als 12.000 Einwohnern (Stand 2015) einer der kleineren Stadtteile Kölns und gehört zum Bezirk Lindenthal. Der Name geht auf den Unternehmer Ferdinand Leopold Braun zurück, der hier eine Ziegelei errichtete, um das schnell wachsende Köln mit Baumaterialien zu versorgen. Das ehemalige Zentrum liegt im Süden, zwischen dem heutigen Stadtwald, der einmal die private Gartenanlage eines Bankiers war und der Aachener Straße. Schon damals lebten hier wohlhabende Menschen in schönen Villen. Viele dieser Villen - gerade die der jüdischen Bewohner, die während des zweiten Weltkriegs fliehen mussten oder deportiert wurden - wurden zu Mehrfamilienhäusern umgebaut. Einige der schönen alten Gebäude sind bis heute erhalten. Entlang des Stadtwaldes dominieren allerdings Baustiele, wie sie im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts üblich waren.

Weiter nördlich durchschneidet die Aachener Straße das Viertel. Hier befinden sich alle Geschäfte des täglichen Bedarfs, aber auch gastronomische Betriebe, Friseure, Banken, Boutiquen, Ärzte, Möbelgeschäfte und mehr. Die Wohnbebauung ist sehr unterschiedlich - im stadtnäheren Osten dominieren Mehrfamilienhäuser, im Westen gibt es, zumindest auf der südlichen Seite, viele Stadtvillen, die teilweise zu Zweifamilienhäusern umgebaut wurden.

Nördlich der Aachener Straße befindet sich im westlichen Braunsfeld ein sehr idyllisches Wohnviertel mit kleineren Häusern und schönen Plätzen. Der Pauliplatz entstand 1914 und ist weitgehend unverändert geblieben, genau wie die umgebende Bebauung. Er gehört zu den hübschesten kleinen Plätzen in Köln. Im Norden befinden sich besonders schön renovierte Stadthäuser im Heimatstil mit einem alten Brunnen davor, dem Pan-Brunnen, der seit 1980 ein Denkmal ist. Alle Häuser hier und an den umliegenden Straßen verfügen über recht große Gärten - ganz im Sinne der damaligen Gartenstadtbewegung. Weiter nördlich finden wir einen weiteren kleinen Platz, den Monschauer Platz. An der Stolberger Straße endet die Idylle. Auf dem Platz vor der Schule befindet sich noch eine interessante Bronzeplastik des Kölner Bildhauers Heinz Klein-Arendt; sie stellt das Wunderross Bayard und die darauf reitenden vier Haimonskinder dar, die Protagonisten einer Sage, die zu Zeiten Karls des Großen spielt.

Ab der Stolberger Straße und auch östlich, jenseits des Maarwegs, wechselt sich eine weniger interessante Wohnbebauung mit gewerblicher Nutzung ab. Viele große Firmen wie die Rewe Group, das Hauptzollamt Köln oder die Kölner Verkehrsbetriebe sind hier ansässig.

Im Westen, die Grenze zum Nachbarstadtteil Müngersdorf überschreitend, liegt dann ein im Entstehen begriffenes modernes Wohngebiet, der Park Linné. Insgesamt ist Braunsfeld ein sehr attraktiver Stadtteil, mit guter Anbindung an die Autobahn sowie den ÖPNV, einem eigenen Geschäftsviertel und der wunderbaren Lage direkt am Stadtwald.

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