Spaziergang rund um Hohenlind und Deckstein

Jeder Kölner hat schon einmal die Ortsangaben "Hohenlind" und "Deckstein" gehört, es handelt sich dabei jedoch nicht um offizielle Stadtteilnamen. Vielmehr gab es im Gebiet des heutigen Bezirks Lindenthal viele Hofgüter, Dörfer und Weiler, deren Namen immer noch in Gebrauch sind. So verbindet man mit dem Begriff "Hohenlind" mittlerweile hauptsächlich das Krankenhaus St. Elisabeth, übrigens eines der besten in Köln. Ursprünglich trug einmal ein Rittergut diesen Namen. Beginnen wir in dieser Gegend mit unserem Spaziergang.

Nördlich der Dürener Straße, etwa zwischen Gürtel und Militärring, befindet sich der Stadtwald mit dem Kahnweiher und dem Lindenthaler Tierpark, einem kleinen Wildpark. Ein kleines Wohngebiet hat sich hier ins Grüne geschmiegt. Erwähnenswert ist vor allem die Max-Bruch-Straße mit ihren wunderschönen Villen - eine davon bewohnte einst Konrad Adenauer, der sich ja in seiner Zeit als Kölner Oberbürgermeister sehr um die Stadt verdient gemacht hat. Ihm verdanken wir unter anderem viele schöne Grünanlagen unserer Stadt. Südlich der Dürener Straße beobachten wir eine Mischbebauung mit kleineren Mehrfamilienhäusern, alten und neuen Villen und Stadthäusern und bescheideneren Einfamilienhäusern rund um die diversen Gebäude des St.-Elisabeth-Krankenhaus. Ein kleines Highlight ist der Johann-Heinrich-Platz mit wunderschönen alten Stadthäusern.

Richtung Deckstein im Süden wechseln sich großzügige Einfamilienhäuser älteren und neueren Datums ab, es ist sehr ruhig und in den Gärten findet sich ein herrlicher alter Baumbestand. Im Westen, jenseits des Militärrings, liegt dann eine weitere Grünanlage, die zum äußeren Grüngürtel gehört. Rund um den Decksteiner Weiher kann man ganz wunderbar spazieren gehen. In der Parkanlage befindet sich das Fort VI, eine der historischen Befestigungsanlagen. Im Süden schließt sich ein großer Kleingartenverein an, so dass diese Wohngegend von bewaldetem Grün umgeben ist - hier werden sich die Feinstaubwerte sicher in Grenzen halten.

An der Ecke Gleueler Straße und Decksteiner Straße befindet sich ein Traditionsrestaurant, die Decksteiner Mühle. Die namensgebende Wassermühle wurde im 14. Jahrhundert zum ersten mal schriftlich erwähnt. Später stand an diesem Ort ein ganzer Hof. Wegen seines lauschigen Biergartens und der gefälligen Speisekarte ist der Gasthof seit Jahren äußerst beliebt.

Wer weiter die Geschichte Kölns erkunden möchte, sollte noch einen Abstecher zum Krieler Dömchen machen, das nur etwa 200 Meter weiter nordöstlich an dem Abzweig zur Zülpicher Straße liegt. Wir spazieren jedoch die Decksteiner Straße entlang und bewundern die riesigen alten Bäume in den Gärten und am Straßenrand, und auch in dem mittlerweile zur Parkanlage umfunktionierten alten Decksteiner Friedhof (eröffnet 1869, stillgelegt 1917) - ein ausgesprochen verwunschener Ort. Bald sind wir wieder am Elisabeth-Krankenhaus angelangt und beenden unseren Spaziergang. Viel Spaß beim Nachwandern!

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